Levodopa ist der Wirkstoff zur Parkinson-Behandlung. Nachteilig ist allerdings die kurze Halbwertszeit, so dass von mindestens drei Dosierungen pro Tag ausgegangen werden muss.
Da bei einem Parkinson-Syndrom der zugrundeliegende neurodegenerative Prozess fortschreitet, und aus anderen pathophysiologischen Gründen, nimmt mit den Jahren der Bedarf an dopaminerger Medikation zu und die therapeutische Breite einer Einzeldosis ab. Das bedeutet, dass immer mehr und mehr Levodopa verschrieben werden muss.
Aber die Gesamtmenge muss auf stets kleinere Einzeldosierungen x-fach am Tag verteilt werden. Das ist eine kognitive und logistische Herausforderung für die Betroffenen. Und ein solches Dosierungsregime ist ungewohnt im Spitalalltag [8].
Es braucht die explizite Information des gesamten Behandlungsteams, dass die Einnahmezeiten mit Absicht sehr unkonventionell sind und auf eine Einnahmetreue von ±15 Minuten geachtet werden sollte.
Ein weiterer Fallstrick ist die Tabletteneinnahme auf leeren Magen 30 Minuten vor einer Mahlzeit (bessere Bioverfügbarkeit). Ob das aufgrund der abweichenden Spitalroutine auch noch möglich ist, muss offenbleiben. Wünschenswert wäre es, aber erste Priorität hat hier auf alle Fälle die genaue Einhaltung der Einnahmezeiten!
Levodopa-Retardpräparate sowie die Gabe von COMT- oder MAO-B-Hemmern lösen das Problem der kurzen Wirkung nur bedingt. Das kann bis zu einem gewissen Grad mit retardierten Dopaminagonisten wettgemacht werden, allerdings zum Preis von stärkeren Nebenwirkungen im Vergleich zu einer Levodopa-basierten Therapie.
Quelle: https://primary-hospital-care.ch/article/doi/phc-d.2019.10134