Ein Problem mit Folgen!
Die bei Parkinson häufig verzögerte Magenentleerung (es kann zwei und mehr Stunden dauern, ehe der Mageninhalt weitertransportiert wird) führt nach den Mahlzeiten zu einem Druckgefühl über dem Magen und einem frühen Sättigungsgefühl. Zudem kommt es aufgrund einer verzögerten Magenentleerung zu einer gestörten Aufnahme der Anti-Parkinson-Medikamente – da diese erst in den Dünndarm gelangen müssen, wo sie dann in den Blutkreislauf überführt werden – und damit zu einer schlechteren Steuerbarkeit der Therapie, weil die Wirkung der Medikamente zeitlich stark verzögert wird. Untersuchungen zeigen, dass die Parkinsonsymptomatik oft deutlich besser kontrolliert werden kann, wenn die Anti-Parkinson-Medikamente nicht oral eingenommen, sondern direkt in den Dünndarm appliziert werden – z.B. mit einer Duodopa-Pumpe.
Ein hilfreiches Medikament bei verzögerter Magenentleerung ist der Wirkstoff Domperidon (Motilium). Dieser hat den Vorteil, dass er nur im Magen-Darm wirkt und die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren kann. So werden negative Einflüsse auf die Parkinsonsymptomatik vermieden. Im Gehirn wirkende Medikamente, die für an sich gesunde Menschen bei allgemeiner Übelkeit und verzögerter Magenentleerung empfohlen werden, sollten bei Parkinson nicht eingesetzt werden, da sie die Parkinsonsymptomatik massiv verstärken können.