Als James Parkinson 1817 seinen Essay über die „Shaking Palsy“ schrieb, erwähnte er bereits explizit die prominenten gastrointestinalen Symptome und hob hervor, dass sie einen entscheidenden Anteil an dieser Erkrankung ausmachen. Gut zwei Jahrhunderte später erläuterte Prof. Dr. Aletta D. Kraneveld in ihrem mit „No guts, no glory“ treffend betitelten Vortrag, warum bei Parkinson sinnvollerweise das Geschehen im Darm berücksichtigt werden sollte. Die Pharmakologin vom Institut für Pharmazeutische Wissenschaften an der niederländischen Utrecht-Universität präsentierte auf dem internationalen Yakult-Symposium über Mikrobiota und Probiotika in Mailand Argumente dafür, sich der Parkinson-Krankheit – auch – über den Darm zu nähern und daraus mögliche Therapien abzuleiten.
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Studien, die den Einfluss von Probiotika, Präbiotika oder den einer entsprechenden Ernährung auf die ZNS-Parkinson-Symptomatik zeigen könnten, sind jedoch rar. Lediglich in den Mausmodellen sind positive Effekte einer Mischung von 6 üblichen Probiotika-Stämmen (aus Laktobazillen und Bifidobakterien) auf die Motorik, den Gang, die Balance und die Koordination 16 Wochen nach Supplementierung beobachtet worden (9).
Evidenz zum Einsatz von Probiotika zur Darmtherapie bei Parkinson-Kranken gibt es jedoch bereits. Ein aktueller Review vom September dieses Jahres konnte immerhin 6 randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs) und 2 im Open-Label-Design zur Frage der Probiotika-Wirksamkeit bei Patienten analysieren (10). Obwohl die Zubereitungen variierten, ließ sich doch ein durchgehend positiver Effekt auf die Konstipation nachweisen. 2 Studien stellten überdies einen günstigen Einfluss auf das metabolische Profil fest. Allerdings gilt es immer, erkennbare Risiken mit zu bedenken, wie Kraneveld hervorhob. So können offenbar bestimmte Laktobazillus-Spezies die Aufnahme von L-Dopa beeinträchtigen. Man hat jedenfalls geringere Konzentrationen gemessen. Somit könnten Probiotika-Gaben die Bioverfügbarkeit der Parkinson-Medikamente verändern (11, 12).
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