Apple arbeitet an neuen Gesundheitsfunktionen für die Apple Watch: Durch Bewegungssensoren können sogenannte „Wearables“ typische Parkinson-Symptome wie Muskelzittern und Störungen des Bewegungsablaufes (Dyskinesie) erkennen und „passiv aufzeichnen“, wie Apple in einem Patentantrag ausführt, den das US-Patentamt am Donnerstag veröffentlicht hat.
Die Behandlung von Parkinson basiere derzeit meist nur auf der punktuellen Erfassung der Symptome etwa beim Arztbesuch oder durch die Selbstbeschreibung des Patienten, die möglicherweise fehler- und lückenhaft ist, wie Apple in dem Schutzantrag für „passives Tracking von Dyskinesie und Tremor-Symptomen“ erklärt.
Deshalb könne es helfen, Bewegungsstörungen durch Wearables wie eine Smartwatch kontinuierlich zu erfassen und protokollieren. Anhand der so durchgängig erfassten Daten könnten Ärzte die Medikamentierung besser justieren und der Verlauf der Krankheit sowie Symptome genauer erfassen. Auch könne man andere aufgezeichnete Variablen wie Aktivität, Übungen und Schlafverhalten in die Analyse einbeziehen.
Der Patient sei dadurch außerdem in der Lage, Aktivitäten rund um typische Symptommuster zu planen, merkt der iPhone-Hersteller an.
Ob Apple vorhat, die Erfassung von Bewegungsstörungen als Systemfunktion in eigene Betriebssystem wie watchOS zu integrieren, bleibt vorerst offen. Im vergangenen Jahr hat Apple die Schnittstelle „Movement Disorder API“ eingeführt, die bereits zwei spezifische Bewegungsstörungen (Tremor und Dyskinesie) bei Parkinson-Patienten erfassen soll – und auf die sich der Patentantrag zu beziehen scheint. Medizinische Apps können diese Schnittstelle nutzen, allerdings nur mit einer speziellen Berechtigung, die von Apple eingeholt werden muss.
Die Überwachung von Körperfunktionen gilt bei Apple als „heiliger Gral“ einer Smartwatch. Die Apple Watch protokolliert derzeit bereits die Herzfrequenz sowie Herzfrequenzvariabilität und prüft im Hintergrund auf die Herzrhythmusstörung Vorhofflimmern.