Unter der Leitung des niederländischen Berufsverbandes hat eine Forschergruppe 2004 die ersten Richtlinien für physiotherapeutische Behandlungen bei Parkinsonpatienten publiziert. 2015 wurden diese Richtlinien auf Aufforderung der APPDE (Association of Physiotherapists in Parkinson’s disease Europe) in europäischer Zusammenarbeit aktualisiert und online zur Verfügung gestellt. Das Ziel war, basierend auf neuen Forschungsergebnissen, die physiotherapeutischen Behandlungen zu verbessern. Deshalb wurden Empfehlungen für Anamnese, Befund, Behandlung und Assessments abgegeben, die jeder Therapeut für spezifische und problemorientierte Behandlungen nutzen kann.
Die deutschsprachige Leitlinie finden Sie hier: http://www.parkinsonnet.de/leitlinien/europaeische-leitlinie
Als eine Art Zusammenfassung der Leitlinie wurden sogenannte „Quick Reference Cards (QRC)“ erstellt, worin von den Guideline-Entwicklern als wichtig erachtete Empfehlungen tabellarisch dargestellt wurden. Es sind 4 QRC`s: Anamnese (QRC 1), Befund (QRC 2), Stadien-spezifische Behandlungsziele (QRC 3) und evidenzbasierte Behandlungsmassnahmen (QRC 4). Die übersichtlich gestalteten QRCs werden während der Behandlung als Checklisten zur Unterstützung des Behandlungsprozesses eingesetzt.
Angeregt durch die niederländische Forschergruppe hat sich im Juni 2010 in der Schweiz eine Interessengruppe gebildet, mit dem Ziel die Behandlung von Parkinson-Patienten in der Schweiz zu optimieren. Die Erkenntnisse sollten möglichst einfach und kompakt zugänglich gemacht werden. Auf der Basis eines Beispiels aus England entstand so im Rahmen eines Konsensprozesses eine Zusammenfassung der Leitlinie.
Die Zusammenfassung aus der deutschen Fassung der „Europäischen Physiotherapie-Leitlinie beim idiopathischen Parkinsonsyndrom“ für die Schweiz mit besonderem Augenmerk für die praktische Anwendung der QRC finden Sie hier als PDF: https://www.parkinson.ch/fileadmin/public/docs/Fachpersonen_deutsch/Leitfaden04_2016.pdf