Fragen & Antworten

Quelle: https://dpv-bundesverband.de

WAS IST PASSIERT?

Die Deutsche Parkinson Vereinigung scheint Opfer eines Millionenbetrugs geworden zu sein. Gegen den langjährigen ehemaligen Geschäftsführer der Deutschen Parkinson Vereinigung besteht der Verdacht, dass er über Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte eine insgesamt siebenstellige Summe veruntreute. Aktuell liegen den mit der Untersuchung beauftragten Anwaltskanzleien Belege aus den letzten zehn Jahren vor, die zeigen, wie er – mutmaßlich mit Hilfe seiner Assistentin – systematisch und heimlich Gelder der Vereinigung veruntreute. Mehr

WURDE STRAFANZEIGE GESTELLT?

Ja. Der auf der Delegiertenversammlung in Kassel am 25.8.2023 neu gewählte Vorstand untersucht mit Hochdruck die im Raum stehenden Vorwürfe mithilfe spezialisierter Anwaltskanzleien. Aufgrund der umfangreichen Beweisvernichtungen und der Tatsache, dass praktisch täglich neue Anhaltspunkte für mögliche Straftaten entdeckt werden, werden die gesamten Ermittlungen sicherlich noch bis zum Jahresende andauern. Bis dahin sollen alle strafrechtlichen und zivilrechtlichen Tatbestände sowie die sich hieraus ergebenden steuerrechtlichen Aspekte vollständig aufgearbeitet sein. Die Arbeit  der zuständigen Behörden (Staatsanwaltschaft und Finanzverwaltung) wird vollumfänglich unterstützt. 

WELCHE MAßNAHMEN WERDEN ERGRIFFEN, UM IN ZUKUNFT EINE ORDNUNGSGEMÄßE GESCHÄFTSFÜHRUNG ZU GEWÄHRLEISTEN?

Der neue Vorstand und die Interims-Geschäftsführerin, Tina Siedhoff, haben sofort nach Ihrer Wahl das Vier-Augen-Prinzip eingeführt: Es wird keine Rechnung bezahlt, keine Überweisung getätigt, kein Vertrag abgeschlossen, ohne dass dies von zwei Vorständen geprüft ist. Klare, transparente Strukturen werden eingezogen, genauso wie eine zeitgemäße Dokumentationslage. Konkrete, detaillierte Geschäfts- und Finanzordnungen und Reisekostenregelungen werden bis Q IV 2023 erarbeitet, außerdem eine umfassende Kontrolle von Spenden, von Ein- und Ausgaben implementiert. Zudem wird der Vorstand auf der nächsten Delegiertenversammlung beantragen, die Satzung des Vereins zu modernisieren und zum Beispiel um den Bereich Compliance zu ergänzen. 

WIRD ES EINEN NEUEN GESCHÄFTSFÜHRER / EINE NEUE GESCHÄFTSFÜHRERIN GEBEN?

Der Vorstand sucht mit Hochdruck nach einem:er neuen Geschäftsführer:in für die Übernahme des operativen Geschäfts. Frau Siedhoff steht in dieser Funktion zwischenzeitlich zur Verfügung und wird sich danach ausschließlich auf die Aufklärung der Vergangenheit und ihre Funktion als 1. Vorstandsvorsitzende konzentrieren.

WIE SIEHT DIE ZUKUNFT DER dPV AUS?

Der neue Vorstand plant, bis ins erste Quartal 2024 strukturelle Reformen bei der dPV auf den Weg zu bringen, die den Anforderungen an Mitglieder des Paritätischen Wohlfahrtsverbands und der Deutschen Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen entsprechen. Mittelfristig gibt es die Zielsetzung, ein Spendensiegel des DZI anzustreben, um die dPV als Spenden- und Selbsthilfeorganisation auf allen Ebenen so transparent wie möglich aufzustellen.

KÖNNEN WIR DERZEIT SPENDENBESCHEINIGUNGEN AUSSTELLEN?

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen müssen sich ehemalige Spenderinnen und Spender keine Sorgen machen: Die steuerliche Abzugsfähigkeit für in der Vergangenheit geleistete Spenden bleibt erhalten. Aktuell werden keine Spendenbescheinigungen ausgestellt. Für die Zukunft setzt der Vorstand alles daran, dass der Status der Gemeinnützigkeit erhalten und somit wieder Spendenquittungen ausgestellt werden dürfen, damit die steuerliche Abzugsfähigkeit für Spender gewährleistet ist. 

WIE STEHT ES UM DIE GEMEINNÜTZIGKEIT DER dPV?

Gerade die Gemeinnützigkeit einer Organisation erfordert es, dass von jedem Euro, der gespendet wird, auch klar ist, wofür er ausgegeben wird. Intransparenz darf es daher nicht mehr geben – auch und gerade nicht bei den Konten. Entsprechend der Anforderungen der Finanzbehörden wird hier agiert und eine transparente Konto- und Buchführung implementiert. Der überwiegende Anteil der Einnahmen der dPV muss und wird in Zukunft den Parkinson-Erkrankten und ihren Partnern sowie der medizinischen Erforschung der Krankheit zugutekommen.

WAS SAGEN DIE MITGLIEDER? 

Der Vorstand fühlt sich getragen und unterstützt von zahlreichen Mitteilungen aus der Mitgliedschaft, die die aufwendige Aufarbeitungsarbeit honorieren und ein großes Interesse an der Neuaufstellung der dPV zeigen. Natürlich werden auch viele Fragen gestellt, doch das Hauptinteresse liegt darin, dass die Aufgaben und die wichtige Arbeit der dPV fortgeführt wird. Das klare Bekenntnis des Vorstands ist: “Wir werden alles dafür tun, dass die Arbeit unseres Vereins, unserer engagierten Gruppen und Mitglieder weitergeht und sie unbelastet ihre Hilfe für an Prakinson Erkrankte und deren Familien leisten können.”

https://dpv-bundesverband.de