Die Operation zur tiefen Hirnstimulation in Narkose

Datum: 4.11.2020
Uhrzeit: 00:00 - 00:00
Ort: online

Ein Expertengespräch mit Prof. Dr. med. Jan Vesper  und
Prof. Dr. François Alesch 

Die tiefe Hirnstimulation (THS) zur Behandlung der fortgeschrittenen Parkinson Krankheit gibt es bereits seit über 30 Jahren. Die ausgesprochen hohe therapeutische Wirksamkeit dieser Behandlung steht außer Frage. Zahlreiche Studien belegen, dass die THS zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität bei den betroffenen Patienten führt. Lange Zeit galt es sozusagen als Dogma, dass die THS Operation am wachen Patienten durchzuführen ist. 

Nur so könnten Wirkungen überprüft und Nebenwirkungen ausgeschlossen werden. Die Patienten wurden interaktiv in die Definition des optimalen Zielpunktes eingebunden. 

Verständlicherweise hatten viele Patienten Angst vor der Belastung einer solchen Wachoperation. Sie zögerten daher sich operieren zu lassen oder lehnten die Operation schlichtweg ab. 

In den letzten Jahren beobachten wir eine zunehmende Aufweichung dieses Dogmas. Viele Zentren haben erkannt, dass, dank der Fortschritte der Implantationstechnik und der Implantate, der Beitrag, den die Patienten bei der Wachoperation leisten können, weit weniger wichtig ist. Studien haben gezeigt, dass das Therapieergebnis unabhängig davon ist, ob in Narkose oder am wachen Patienten operiert wurde.

Die Konsequenz daraus ist, dass immer mehr Zentren in Narkose operieren. Der wesentliche Stress für die Patienten, das bewusste Erleben der gesamten Operation, entfällt dadurch. Die Operation wird zu einem gut planbaren Routineeingriff.

In diesem NeuroCast diskutieren zwei erfahrene THS Operateure, Prof. Jan Vesper und Prof. François Alesch die Für und Wider beider Methoden.