Chip im Kopf…

Mit Hightech gegen Lähmungen

Model eines Gehirnimplantats

Quelle: https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/gehirnimplantat-querschnittslaehmung-100.html?xing_share=news

Stand: 18.04.2024 11:18 Uhr

Ob durch Unfall oder Schlaganfall – Lähmungen erschweren das Leben sehr. Die Medizin ist dagegen bisher weitgehend machtlos. Hilfe verspricht Technik, die Gehirnströme direkt mit gelähmten Gliedmaßen verbindet.

Von Tilman Hassenstein, NDR

Gelähmten wieder Bewegungen zu ermöglichen, ist ein alter Traum der Medizin. Jetzt bringt der technische Fortschritt neue Therapieformen hervor, die wie Science-Fiction anmuten: Exoskelette, die gelähmte Gliedmaßen von außen bewegen, werden immer raffinierter.

Und es gibt Ansätze, sie direkt über Gehirnströme zu steuern. Kürzlich wurde einem gelähmten Mann ein Chip ins Gehirn implantiert, über den er Smartphones und Computer bedienen kann. Die Technologie soll künftig auch motorische Funktionen wieder ermöglichen.

Hochgesteckte Ziele

Mit diesem Gehirnchip ist Anfang des Jahres die US-amerikanische Firma Neuralink des Unternehmers Elon Musk an die Öffentlichkeit gegangen. In Pressemeldungen hieß es, erstmals sei einem Menschen ein Chip ins Gehirn implantiert worden. Allerdings wird mit Gehirnimplantaten schon seit 2002 experimentiert. Neu ist der industrielle Ansatz, den Neuralink verfolgt.

Bis 2030 sollen 20.000 Menschen mit Gehirnimplantaten versorgt werden. Das hat für Surjo Soekadar, Psychiater und Neurotechnologe an der Berliner Charité, vor allem eine wirtschaftliche Dimension: „In der akademischen Forschung geht es darum, bei einzelnen Patienten zu zeigen, was möglich ist. Das wird praktisch jetzt skaliert durch ein Unternehmen, das rein kommerzielle Interessen hat.“

Erster Gehirnchip in Europa

An der Universitätsklinik von Lausanne in der Schweiz wurde schon im letzten Jahr erstmals ein Gehirnchip implantiert, der einem Querschnitt-Gelähmten zumindest ansatzweise wieder Gehen ermöglicht. Dieser Chip überträgt Hirnsignale an einen weiteren Chip, der unterhalb der Verletzung am Rückenmark sitzt. Darüber gelangen Gehirnimpulse wieder an die Beinmuskeln. So kann der Niederländer Gert-Jan Oskam wieder Schritte machen. Von einem normalen Gehen ist das aber weit entfernt. Die aufwendige Technik kommt nur zu Trainingszwecken in der Rehabilitation zum Einsatz.

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Die ganze Geschichte finden Sie hier auf der Website der ARD-Tagesschau:

https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/gehirnimplantat-querschnittslaehmung-100.html?xing_share=news