Der Welt-Parkinson-Tag soll ein stärkeres Bewusstsein in der Bevölkerung für die Parkinson-Krankheit schaffen, deren Verständnis fördern und somit zur früheren Diagnosestellung und besseren Therapiemöglichkeiten beitragen.
Die Prävalenz ist in den vergangenen Jahren rasant gestiegen, der Leidensdruck der Betroffenen immens und obwohl sich in der Therapie bereits viel getan hat, sind neue Behandlungsoptionen dringend notwendig.
In Deutschland gibt es, Frühstadien eingeschlossen, 400.000 Menschen, die von Parkinson betroffen sind. Damit ist die Parkinson-Krankheit bereits jetzt die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung. Besonders besorgniserregend ist jedoch die in den letzten Dekaden rasant gestiegene Prävalenz: Im Jahr 2016 gab es laut einer systematischen Analyse der weltweiten Krankheitslast [1] 6,1 Millionen Betroffene, während es 1990 „nur“ 2,5 Millionen waren. Dieser immense Anstieg kann nicht allein durch den demographischen Wandel erklärt werden, wie die Autoren der Analyse betonen, sie berechneten einen altersunabhängigen Anstieg der Erkrankung von 21,7% in den letzten 25 Jahren. Neben dem Alter werden daher auch andere Ursachen (immunologisch, metabolisch oder umweltbedingt) als Krankheitsauslöser vermutet.
Die Parkinson-Krankheit ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung, bei der unter anderem Nervenzellen (Neurone) einer bestimmten Hirnregion, der sogenannten schwarzen Substanz (Substantia nigra), absterben. Diese Zellen produzieren normalerweise den Botenstoff Dopamin. Ein Dopamin-Mangel aufgrund des Zellunterganges führt letztendlich zu einer Unteraktivierung der Hirnrinde, die die Motorik steuert. Daher treten im Verlauf die typischen motorischen Symptome auf wie ein kleinschrittiger Gang, Verlangsamung von Bewegungen, Sprachstörungen, reduzierte Mimik, Zittern, Muskelsteifigkeit in Armen und Beinen sowie zunehmende Bewegungslosigkeit und plötzliches Einfrieren („Freezing“) von Bewegungen. Vor diesen motorischen Symptomen kommt es meistens zu vegetativen und psychisch-kognitiven Störungen, auch zu Beeinträchtigungen der Sinnesorgane wie z.B. einem gestörten Geruchssinn, Depressionen, Sehstörungen, Konzentrationsstörungen, Problemen bei der Ausführung alltäglicher Arbeiten und Erledigungen sowie Störungen des REM-Schlafes.
All diese Symptome beeinträchtigen das Leben der Patienten massiv. Der Welt-Parkinson-Tag soll diese Probleme bekannter machen – in Umfragen der „European Parkinson’s Disease Association“ (EPDA) [2] wussten fast die Hälfte der Befragten nicht, wie weit Parkinson verbreitet ist und mit welchen gravierenden Symptomen und Einschränkungen die Erkrankung einhergeht.
Quelle: Pressestelle der Deutschen Parkinson Gesellschaft