Vibrations-Training

Vibrations-Training (Propriozeptives Training)

Seit 2002 erlebt die Vibrationstherapie ein deutschlandweites Comeback in der Parkinson-Therapie. Bereits der berühmte französische Nervenarzt Professor Jean-Martin Charcot (1825-1893), welcher 1884 der damals noch als „Paralysis agitans“ bekannten Erkrankung den Namen „Maladie de Parkinson“ verlieh, hat beobachtet, dass es seinen Parkinson-Patienten besser ging, wenn sie mit der Kutsche in seine Praxis gekommen waren. Er entwickelt den ersten Vibrationstrainer für Parkinson-Patienten, seinen „fauteuil trépidant“(Schüttelstuhl). Sein Schüler Tourette entwickelte einen „Schüttelhelm“ in der Absicht, die Schwingungen direkt in Nähe des zentralen Nervensystems zu applizieren.

Die heutige moderne Vibrationstherapie ist jedoch aus der Sportmedizin hervorgegangen. Man unterscheidet zwischen der Teilkörper- und der Ganzkörpervibration, auch Whole-Body-Vibration (WBV) genannt. Je nach Art der Schwingungen differenziert man vertikal schwingende oder seitenalternierend/wippende Platten von stochastischen Systemen, welche mit zwei unabhängigen Vibrationsplatten arbeiten und zufällige = stochastische Vibrationsreize erzeugen. 

An Geräten stehen das Power-Plate (www.powerplate.de) oder das Nemes Bosco-System (vertikale Reize), der Galileo (seitenalternierend, www.galileo-training.com) und der SRT-Zeptor® (www.sr-therapiesysteme.eu) zur Verfügung. SRT steht dabei für „stochastische Resonanztherapie“. 

Studien zufolge ist das Power Plate aufgrund seiner hohen Belastung für Beine, Wirbelsäule und Kopf eher für trainierte Sportler geeignet, die Galileo- und Zeptor-Therapie aufgrund der geringeren Belastung insbesondere für Wirbelsäule und Kopf auch für Parkinson-Patienten. Verbesserungen sind in folgenden Bereichen zu erwarten: Gleichgewicht, Bewegungstempo, Gehfähigkeit, Knochendichte.

Fazit: Für Patienten mit M. Parkinson in den Stadien I bis III (IV mit Vorbehalt) nach Hoehn&Yahr eine sehr gut geeignete Therapie, welche jedoch nicht flächendeckend zur Verfügung steht, Kostenübernahme durch die Krankenkasse muss vor Antritt der Therapie geklärt werden. Kontraindikationen sind zu beachten (Beispiel: Wirbelgleiten).

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass viele Parkinson-Patienten noch keine Knochendichtemessung haben, weil es sich um eine Selbstzahlerleistung handelt!

Parkinson ist ein Risiko für Osteoporose! In Wetzlar gibt es mehrere Anlaufstellen für eine solche Messung, bitte lassen Sie Ihre Knochendichte messen!

Quelle: https://gesundheitskompass-mittelhessen.de/475-physiotherapie-fur-parkinson-patienten-teil-ii/