Training auf dem Laufband

Zum Laufbandtraining gibt es mehrere Studien mit relativ kleinen Fallzahlen. In einer Chochrane Übersichtsarbeit (Cochrane = internationales Netzwerk von Wissenschaftlern und Ärzten, welches sich an den Grundsätzen der evidenzbasierten Medizin orientiert) wurden 2010 acht Laufbandstudien mit Parkinson-Patienten analysiert. Die Übungen erfolgten drei- bis viermal wöchentlich über ein bis zwei Monate. Die Patienten waren leicht bis moderat (HY I – III) erkrankt. Gemessen wurden die Gehgeschwindigkeit, welche im Mittel um 15 cm/s zunahm, und die Schrittlänge, welche sich durchschnittlich um 6 cm vergrößerte. 

In zwei dieser Studien zeigte sich eine Zunahme der Gehstrecke, auf die Schrittfrequenz gab es keinen Einfluss. Unerwünschte Effekte wurden nicht beobachtet. Aufgrund der relativ kleinen Fallzahl (203 Patienten in allen Studien zusammen), wurden die Ergebnisse von den Autoren jedoch mit Vorsicht beurteilt. Eine Aussage über die anhaltende Wirkung des Trainings konnte nicht getroffen werden. 

Bezüglich der Belastung auf dem Laufband gibt es eine amerikanische Studie von 2012. Hier wurden drei verschiedene Gruppen gebildet. Zwei Gruppen erhielten ein Laufbandtraining, entweder intensiv oder eher locker (wird nach Herzfrequenzreserve beurteilt) und eine Gruppe trainierte mit Dehnungs- und Widerstandsübungen an Geräten. Trainiert wurde über 3 Monate dreimal in der Woche. 

Interessant: das Gehen auf dem Laufband mit der niedrigeren Intensität führte zu einer stärkeren Verbesserung des Gangs und der Mobilität (Distanz- und Geschwindigkeitsmessung). Verbesserungen der Muskelkraft konnte man nur in Gruppe drei nachweisen, die Laufband-Patienten zeigten verbesserte kardiovaskuläre Werte. 

Fazit der Autoren: dieses Training lohnt sich, allerdings am besten eine Kombination aus Laufband- und Gerätetraining. 

https://gesundheitskompass-mittelhessen.de/580-physiotherapie-fur-parkinson-teil-iii/

Laufbandtraining mit spezieller Gewichtsentlastung

Ein ganz neues Verfahren für Patienten, welche nicht mehr steh- oder gehfähig sind, stellt das PWSTT (Partial Body weight support treadmill training) dar, ein Laufbandtraining mit spezieller Gewichtsentlastung oder auch das roboter-gestützte Training mit dem Lokomat®. Beim PWSTT ist der Patient mit einem Fallschirmgurt gesichert und seine Gangbewegungen werden mit dem Laufband aktiviert. Der Lokomat® besitzt zusätzlich noch Führungshilfen für Ober- und Unterschenkel. Da nicht jede Praxis über solche Geräte verfügt, ist bei Interesse eine Anfrage erforderlich. Ein normales Laufband ist in der Regel in jeder Praxis vorhanden, auch in jedem Fitnesszentrum.

Fazit: Geeignet für Patienten im HY Stadium I bis III, Kontraindikationen sind vor Beginn der Therapie abzuklären.

Quelle: https://gesundheitskompass-mittelhessen.de/580-physiotherapie-fur-parkinson-teil-iii/