Quo vadis PingPongParkinson?

Thorsten Boomhuis, Gründer und 1. Vorsitzender von PingPongParkinson® Deutschland e.V. ist erneut in Gründerlaune und hat gemeinsam mit Jürgen Zender (Parkinson-Journal) und circa einem Dutzend weiterer Gründungsmitglieder den „Parkinson-Verbund“ in Gründung. Welches Motiv steckt dahinter? Wie lauten die Ziele, wie schaut das Leitbild aus?

Einem Gerücht zufolge wolle Thorsten Boomhuis der aktuell ins Trudeln geratenen dPV ihre Mitglieder abwerben. Das kann er glaubhaft dementieren. Die unselige Tradition der Ex-dPV-Geschäftsführung alles „Neue“ abzulehnen wird sich bei PingPongParkinson gewiss nicht einstellen. Die neue Generation der Parkinsonaktivisten (und dazu kann sich auch die „neue“ dPV mit runderneuertem Vorstand zählen) ist sich darüber im Klaren, dass die ganze bunte Vielfalt der deutschen Parkinson community in gegenseitigem Respekt miteinander kooperieren möchte, um Synergie-Effekte zu nutzen und Gehör in Politik, Medien und in der allgemeinen Öffentlichkeit zu finden. Wir werden keinen Keil zwischen uns treiben lassen.

Zur Annäherung an die von diesem Projekt aufgeworfenen Fragen hier ein Transkript seiner Ansprache auf dem YouTube Kanal „Parkinson Aktuell“ vom 28.08.2023:

Liebe Mitglieder des Ping-Pong Parkinson Deutschland e.V. Bereits in den letzten Jahresberichten der Jahre 2021 und 2022 haben wir die Frage gestellt: Quo vadis Ping-Pong Parkinson? Hintergrund dieser Frage war der Umstand, dass uns die Sportverbände, obwohl wir als Sportverein gegründet sind, zunächst nicht aufnehmen wollten, da wir kein eigenes Sportangebot hätten. Zugleich ist der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung der Auffassung, dass eine Selbsthilfeförderung für Ping-Pong Parkinson nicht in Betracht kommt, da hier der Sport im Vordergrund steht und nicht Selbsthilfe. In den letzten Monaten hat sich eine Lösung der Fragen abgezeichnet. Ping-Pong Parkinson Deutschland wird einen Antrag auf Aufnahme in die Sportverbände stellen. Trotz dieses Bekenntnisses zum Sport wissen wir alle, dass Ping-Pong Parkinson einen gehörigen Anteil an Selbsthilfearbeit leistet. Die Verantwortlichen von Ping-Pong Parkinson unterstützen daher die Idee der Gründung eines eigenständigen Selbsthilfevereins. Dieser Verein soll einerseits die Selbsthilfearbeit des Ping-Pong Parkinson übernehmen, nämlich zum Beispiel die Zoom-Konferenzen zukünftig veranstalten, aber auch die Gruppenarbeit in den einzelnen Stützpunkten übernehmen. Andererseits besteht die große Hoffnung, dass wir auch andere Akteure der Parkinson Selbsthilfe unter dem Dach des neuen Vereins vereinen können. Aus den in den letzten Jahren gemachten Erfahrungen in der Parkinson Arbeit haben wir den Eindruck gewonnen, dass die Selbsthilfe sich in diesem Bereich deutlich verbessern kann. Der neue Verein möchte mittel- und langfristig verschiedene Facetten der Parkinson Selbsthilfe Arbeit abdecken. Insbesondere steht im Mittelpunkt, dass die Patienten zu ihren eigenen Gesundheitsmanagern ausgebildet werden, indem sie Schulungen bekommen und erfahren, was Parkinson eigentlich für sie selber bedeutet. Das schließt natürlich auch die Angehörigen mit ein. Zudem wollen wir die Partner-Idee voranbringen, aber auch die Behandler, das heißt tatsächlich die Neurologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, schulen und in Netzwerken verbinden. Die Vereinsführung von PingPongParkinson empfiehlt ihren Mitgliedern, diesen Weg mitzugehen, um die Selbsthilfe in Deutschland deutlich zu verbessern. Um das ganze Thema zu vertiefen und weitere Fragen zu beantworten, möchten wir euch gerne einladen am kommenden Dienstag, den 5. September ab 19.30 Uhr zu einer Zoom-Konferenz teilzunehmen und dann die weiteren Sachen zu besprechen. Unsere Stützpunktleiter möchte ich darüber informieren, dass Sie in den kommenden Tagen eine E-Mail von mir erhalten mit einer kleinen Umfrage zu diesem Thema. Ich bitte euch an der Umfrage zahlreich teilzunehmen. Nähere Informationen zum neuen Verein erhaltet ihr auf der Homepage https://parkinson-verbund.de. Ja, zuletzt noch zwei Hinweise: Die Neugestaltung der Selbsthilfearbeit wird auf Ping Pong Parkinson und die Arbeit dort keinerlei Auswirkungen haben. Ping-Pong-Parkinson wird nach wie vor bestehen und nach wie vor Tischtennis gegen Parkinson anbieten. Und der neu zu gründende Selbsthilfeverein steht in keiner Verbindung zu der Situation bei der Deutschen Parkinson-Vereinigung, die zu dem Zeitpunkt des Entstehens der Idee noch gar nicht absehbar war. Über zehn Jahre Parkinson und vier Jahre Ping-Pong-Parkinson haben mir mehr die Überzeugung greifen lassen, dass es in der Selbsthilfe in Deutschland besser laufen kann. Darum möchte ich euch bitten, unterstützt die neue Idee. Und wenn möglich, prüft, ob ihr euch nicht selber engagieren könnt. entweder bei Ping Pong Parkinson oder bei dem neuen Verein. Es gibt viel zu tun, aber diese Arbeit kann richtig Spaß machen. Seid dabei, meldet euch und dann bringen wir die Sache gemeinsam voran. Bis dahin!