„Ich bin 1974 nicht gerne Oberbürgermeister geworden – aber ich bin es 22 Jahre lang gerne gewesen.“ Dieses Bekenntnis, typisch für die Denkweise von Manfred Rommel, stammt aus seiner Abschiedsrede, die er im Dezember 1996 in der Oper gehalten hat. Alle 1200 Gäste, die dabei waren, spürten damals, wie schwer ihm der Abschied fiel. Zu gerne wäre er an der Spitze des ihm vertrauten Rathauses und seines Gemeinderats geblieben. Doch die Kommunalverfassung des Landes zwang Deutschlands populärsten Kommunalpolitiker, bereits von der Parkinson-Krankheit gezeichnet, in Pension zu gehen, denn am 24. Dezember 1996 hatte er das 68. Lebensjahr vollendet und damit das Pensionsalter für die vom Volk direkt gewählten Stadtoberhäupter erreicht.

Den Übergang in den „Unruhestand“, vor dem sich Manfred Rommel so gefürchtet hatte, meisterte der schwer Erkrankte mit einer Mischung aus geradezu preußischer Disziplin und schwäbischem Fatalismus: „Ich hege nicht die Absicht, in absehbarer Zeit in die Grube zu fahren – ich habe noch allerhand vor.“ Und in der Tat: Stuttgarts bekanntester Pensionär unterwarf sich viele Jahre lang einem bewundernswerten, selbst auferlegten Programm. Morgendliche Gymnastik und regelmäßiges Gehen gehörten dazu; vor allem aber unermüdliche geistige Arbeit an seinem Computer im Sillenbucher Häusle, solange beides noch ging. Mit diesem „Überlebenstraining“ trotzte er den Schwankungen seiner Krankheit und machte vielen Leidensgenossen Mut. Immer wieder bekannte er sich öffentlich zu der unheilbaren Krankheit, viele andere, etwa der Schauspieler Otfried Fischer, sind ihm darin gefolgt.

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