Hilfen bei Gangstörungen

Eines der beeinträchtigenden Symptome ist die Gangstörung mit Stürzen und Starthemmungen (Freezing-Erscheinungen). Folgende Hilfen sind empfehlenswert:

Gehstock, höhenverstellbar mit Aufhängevorrichtung

Die richtig gewählte Höhe ist ausschlaggebend, kann sogar die Körperhaltung beeinflussen. Die Aufhängevorrichtung verhindert das Herunterfallen des Stockes und verhindert dadurch vielleicht einen Sturz beim Versuch des Patienten den Stock aufzuheben.

Gehwagen, Rollator

Die 4-Räder-Variante mit Handbremse und Sitzfläche hat sich bei Parkinson-Patienten am besten bewährt, die Gehgestelle ohne Räder sind bei Patienten mit Starthemmungen eher störend. Ein zusätzlicher Korb ist eine sehr nützliche Ergänzung.

Unterarm-Gehwagen

Besonders nach längerer Bettlägerigkeit können die Beine stark geschwächt werden. Für die Mobilisierung ist dieses Hilfsmittel in solchen Fällen sehr nützlich.

Freezing-Stock

Bei der mechanischen Version des Freezing-Stockes kommt per Tastendruck eine rote Querstange aus dem unteren Teil des Stockes heraus. Der Patient tritt über dieses optische Zeichen und kann dadurch die Starthemmung unterbrechen.

Freezing-Laserstock

Bei der Laser-Version des Stockes erscheint ein Laserstrahl am Boden als optisches Zeichen.

Freezing-Rollator mit Laserstrahl

Beim Freezing-Rollator hilft ein mit Laserstrahl auf den Boden projizierter Leuchtstreifen die Starthemmung zu unterbrechen.

Taktgeber (Taschenmetronom)

Bei Starthemmungen kann der Taktgeber beim Einschalten das Starten ermöglichen.

Walkman, MP3-Player

Beim Auftreten von Freezing schaltet der Patient das Gerät ein, die aufgenommene Marschmusik ertönt und unterbricht die Starthemmung.

Adaptiertes Fahrrad, Roller

Bei einigen Patienten, die keine Gleichgewichtstörungen haben, können diese Hilfsmittel auch bei Starthemmungen hilfreich sein.

Rollstuhl

Die Therapie versucht bei den Patienten die Rollstuhlpflichtigkeit zu vermeiden und es gelingt auch in den meisten Fällen.

Elektrischer Rollstuhl

Die motorisierte Variante mit Joystick-Steuerung ermöglicht eine größere Eigenständigkeit der auf den Rollstuhl angewiesenen Patienten.

Toilettenstuhl

Der Toilettenstuhl, der über die Toilette passt, erleichtert auch die Arbeit der Pflegenden.

Hilfsmittel bei häufigen Stürzen

Schon die oben erwähnten Gehhilfen können als Sturzprophylaxe dienen. In der häuslichen Umgebung von sturzgefährdeten Patienten ist auf die mögliche Barriere-Freiheit zu achten. Es sind in ausreichender Menge Haltegriffe in der Wohnung und im Bad notwendig, lose Teppiche sollten entfernt werden. In der Nacht ist eine gedämmte Beleuchtung im Schlafzimmer zweckmäßig. Wenn die Stürze aber nicht zu verhindern sind, stehen Hilfsmittel zur Verfügung, die die Sturzfolgen mindern und die häufig gefährlichen Knochenbrüche verhindern können.

Knieschoner

Bei Stürzen nach vorne sind die Knie besonders gefährdet.
Ähnliche protektive Hilfsmittel sind auch für die Ellenbogen und das Kinn erhältlich.

Hüftprotektor

Die häufigste Sturzkomplikation bei Parkinson-Patienten ist die Oberschenkelhals-Fraktur, die durch die häufig vorhandene Knochenentkalkung mit ausgelöst wird. Das Tragen des Hüftschoners vermindert das hohe Risiko.

Sturzhelm

Gefährliche Kopfverletzungen können durch den Helm verhindert werden.

Stand August 2012 | Dr. Ferenc Fornadi, Gertrudis-Kliniken Biskirchen