Augenprobleme

Das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS), also die Parkinson-Krankheit ist eine Krankheit, die in erster Linie die Motorik betrifft und dementsprechend weniger Augenbeschwerden verursacht. Anders sieht es bei einigen degenerativen Erkrankungen des Nervensystems, die auch Parkinson-Symptome verursachen, aus. Bei diesen Krankheitsbildern können gravierende Augensymptome auftreten, die besonders am Anfang dominierend sein können.

Die Parkinson-Krankheit tritt im Allgemeinen in einem Alter auf, in dem auch von der Parkinson-Krankheit unabhängige primäre Augenerkrankungen üblicherweise vorhanden sein können. Diese begleitenden Augenkrankheiten können durch einige Parkinson-Medikamente negativ beeinflusst werden, demzufolge ist es wichtig, dass der behandelnde Arzt über diese Krankheiten informiert wird. Es ist auch notwendig, die durch diese Krankheiten verursachten Augenbeschwerden von den Augensymptomen der Parkinson-Krankheit zu differenzieren.

Andererseits können Parkinson-Medikamente auch solche Nebenwirkungen auslösen, die die Augen betreffen und im alltäglichen Leben, z.B. beim Lesen Probleme bereiten.

Augensymptome der idiopathischen Parkinson-Krankheit

Die am häufigsten geklagten Beschwerden der Patienten sind Probleme beim Lesen in Form von Verschwommensehen und Verdoppelung der Buchstaben (Doppeltsehen). Im Hintergrund dieser Beschwerden steht eine Konvergenz- und Akkommodationsschwäche der Augen. Beim Fixieren auf Objekte, die sich in der Nähe befinden, bewegen sich die Augen aufeinander zu. Bei Parkinson-Patienten lässt diese sogenannte Konvergenz schnell nach und Gegenstände oder Buchstaben verschwimmen oder verdoppeln sich sogar. Beim Lesen muss die Linse von der Ferne auf die Nähe eingestellt werden, was zunehmend schwerer fällt. Diese Phänomene verursachen in erster Linie den größten Teil der Leseprobleme.

Der so genannte Augentremor (Augenzittern) ist nach neusten Studien bei der Parkinson-Krankheit ein Frühsymptom, das sogar in der Frühdiagnostik eine Rolle spielen könnte. Dieser Tremor beeinträchtigt die Stabilität der Augen, während der Patient bewegte Gegenstände fixiert.

Die gestörten Blicksprünge (Sakkaden) von Parkinsonpatienten haben ein charakteristisches Muster. Die erste Sakkade ist zu klein, mit einigen Korrektur-Sakkaden wird das Ziel jedoch erreicht. Auch diese Störung ist Ursache der Leseschwierigkeiten.

Der seltene Lidschlag, der bei vielen Parkinson-Patienten zu beobachten ist, verursacht eine Augentrockenheit, weil die Augenlider das Auge nicht ausreichend mit Tränenflüssigkeit versorgen. Die Augentrockenheit kann zur Augenrötung, Augenbrennen, Jucken und auch Bindehautentzündung oder Lidrandentzündung führen. Sie kann auch einen kompensatorischen übermäßigen Tränenfluss auslösen.

Bei genaueren Untersuchungen haben die Forscher weitere Störungen des Sehvermögens festgestellt, die keine direkten Beschwerden verursachen, in einigen Fällen aber trotzdem wichtig sein können (z.B. bei der Fahrtauglichkeit, evtl. Beeinflussung der Gangsicherheit):

  • Störungen der visuell-räumlichen Verarbeitung,
  • der Tiefen- und Bewegungswahrnehmung,
  • Vermindertes Kontrastsehen,
  • gestörte Hell-Dunkel-Adaptation,
  • Farbsinnstörungen mit gestörter Unterscheidung der Farben (Blau-Gelb-Störung).

Diese genannten Störungen stehen mit dem Dopamin-Mangel in Zusammenhang, der bei der Parkinson-Krankheit nicht nur in der Schwarzen Substanz, sondern unter anderen auch in der Netzhaut (Retina) der Augen und auch in der zentralen Sehrinde im Gehirn eine Rolle spielt.

Augensymptome bei atypischen Parkinson-Syndromen

Die nicht idiopathischen Parkinson-Symptome zeigen auch andere Augensymptome.
Bei der heute selten gewordenen, nach einer Gehirnentzündung auftretenden Parkinson-Symptomatik (postenzephalitisches Parkinson-Syndrom) waren Blepharospasmus und okulogyre Krisen (Blickkrampf) häufig. Der Blepharospasmus ist das unwillkürliche Schließen der Augenlider, mit erschwerter Lidöffnung und häufigem Lidzwinkern. Sie tritt auch bei anderen atypischen Parkinson-Syndromen auf. Die okulogyre Krise ist die anfallsweise auftretende unwillkürliche Drehung der Augen nach oben oder auf die Seite, die Minuten, ausnahmsweise auch Stunden lang anhalten kann. Sie tritt neben dem postenzephalitischen Syndrom auch bei dem medikamentösen Parkinson-Syndrom als Nebenwirkung von Neuroleptika (Medikamente gegen Psychosen) auf.

Bei den atypischen Parkinson-Syndromen kann auch eine Lidöffnungsapraxie auftreten (Verzögerung der Lidöffnung).

Augensymptome zeigen sich bei der progressiven supranukleären Lähmung, genannt PSP oder Steele-Richardson-Olszewski-Krankheit. Diese Erkrankung, die von frühen Gleichgewichtsstörungen und Parkinson-Symptomen gekennzeichnet ist, verursacht besondere Augensymptome. Es tritt eine am Anfang nur senkrechte Verlangsamung und Lähmung der Augenbewegungen – zunächst im Allgemeinen nach oben – auf. Die Störung der Augenbewegungen führt dazu, dass der Patient nur durch vertikale Kopfbewegung nach oben schauen kann, später sind die Augenbewegungen gar nicht mehr möglich. Infolge des Rigors der Halsmuskulatur ist in späteren Stadien das Anschauen seitlich liegender Gegenstände nur mit Drehung des ganzen Körpers möglich. Die Patienten interpretieren die Augenbewegungsstörung als Sehstörung, häufig als Schwindel. Die Augen sind extrem lichtempfindlich. Der Blick ist infolge der Augenbewegungsstörung extrem starr.

Eine leichte Einschränkung des Blickes nach oben kann auch bei der idiopathischen Parkinson-Krankheit und bei älteren Menschen vorkommen.

Eine weitere Erkrankung mit Parkinson-Symptomen, die auch besondere Augensymptome zeigt, ist eine Kupferstoffwechselstörung, die Wilson-Krankheit.

Bei dieser Erkrankung findet sich mit der Spaltlampenuntersuchung ein typischer Kornealring (an der Hornhaut), der Kayser-Fleischer-Ring. Dieser Ring entsteht aus Kupferablagerungen und spielt eine Rolle bei der Abgrenzung gegenüber der Parkinson-Krankheit.

Augenbeschwerden und Symptome als Nebenwirkung der Medikamente

Die häufigsten Nebenwirkungen im Bereich der Augen verursachen die so genannten Anticholinergika. Diese Medikamente verursachen Sehstörungen, z.B. durch die Erweiterung der Pupille. Dadurch sind die normalen Pupillenreaktionen nicht möglich, die Augen sind infolge der fehlenden Einengung der Pupille beim Lichteinfall auch extrem lichtempfindlich. Anticholinerg wirksame Medikamente erhöhen auch den Augeninnendruck. Außerdem wird die Tränensekretion negativ beeinflusst.

Die Amantadin-Präparate (Glutamatantagonisten) können den Augeninnendruck erhöhen, Verschwommensehen, Lichtempfindlichkeit verursachen. Einzelfälle mit vorübergehenden Visusverlust sind beschrieben.

L-Dopa-Präparate können bestimmte Augensymptome, die auf den Dopamin-Mangel der Netzhaut zurückzuführen sind, eher verbessern. Nebenwirkungen, die die Augen betreffen, sind selten. Verschwommensehen, Doppeltsehen, Pupillenerweiterung mit Lichtempfindlichkeit werden manchmal beklagt. Extrem selten können Blepharospasmus und Blickkrämpfe auftreten. Eine Erhöhung des Augendruckes ist ebenfalls möglich.

Die Monoaminooxidase-B-Hemmer (MAO-B-Hemmer) können die genannten L-Dopa-bedingten Nebenwirkungen verstärken. Bei Rasagilin wurden zusätzlich Bindehautentzündungen beschrieben.

Auch die Catechol-O-Methyltransferase-Hemmer (COMT-Hemmer) können die L-Dopa-Nebenwirkungen verstärken.

Die Dopamin-Agonisten haben ähnliche, bei den L-Dopa-Nebenwirkungen beschriebene unerwünschte Wirkungen auf die Augen. Bei den so genannten Ergot-Dopamin-Agonisten sind nicht näher spezifizierte Sehstörungen aufgeführt. Bei Pramipexol ist außerdem ein Nachlassen der Sehschärfe beschrieben. Bei Albino-Ratten hat man in der Pramipexol-Langzeitanwendung eine Netzhaut-Degeneration festgestellt, bei Menschen sind ähnliche Probleme bislang nicht gehäuft aufgetreten.

Die Augen betreffende Nebenwirkungen der begleitenden Medikation:

Medikamente die gegen Depression und Blasen-Beschwerden eingesetzt werden, haben häufig auch anticholinerge Wirkungen mit den entsprechenden Nebenwirkungen der Anticholinergika.

Primäre Augenerkrankungen und Parkinson

Wie schon am Anfang erwähnt, treten die meisten Parkinson-Erkrankungen in einem Alter auf, in dem zahlreiche primäre Augenkrankheiten üblich sind. Diese Erkrankungen müssen bei der Behandlung der Parkinson-Syndrome unbedingt berücksichtigt werden, weil die Parkinson-Therapie diese Augenleiden negativ beeinflussen kann. Andererseits ist die Beachtung dieser Augenerkrankungen auch darum wichtig, damit man die Symptome dieser Krankheiten nicht mit den Augensymptomen der Parkinson-Krankheit oder den Nebenwirkungen der Medikamente verwechselt und infolge dessen diese Krankheiten nicht rechtzeitig adäquat behandelt.

Der Grüne Star (Glaukom) ist bei der Parkinson-Therapie besonders zu berücksichtigen, weil die meisten Parkinson-Medikamente den Augeninnendruck erhöhen und dadurch diese Augenkrankheit verschlechtern können. Wenn ein Patient ein operativ nicht behandelbares Engwinkelglaukom hat, darf er viele Antiparkinsonmittel nicht einnehmen (absolute Kontraindikation). Bei dem Weitwinkelglaukom ist eine regelmäßige Überprüfung des Augendruckes und evtl. die Anpassung der Medikation notwendig. Diese Erkrankungen verursachen auch Gesichtsfeldausfälle, die bei der Augenkontrolle der Bewegungen zu Problemen führen können.

  • Der Graue Star (Katarakt) ist eine zunehmende Linsentrübung, die bei Über-Sechzigjährigen fast üblich ist. Diese Linsentrübung verursacht ein unscharfes Sehen evtl. mit einäugigen Doppelbildern. Die Sehleistung lässt bei ungenügenden Lichtverhältnissen deutlich nach.
  • Glaskörpertrübungen zeigen sich in Form von „fliegenden Mücken“ im Gesichtsfeld.
  • Die Makuladegeneration („Netzhautverkalkung“) führt zu zunehmender Einschränkung der Sehschärfe mit Gesichtsfeldausfällen.
  • Auch die Altersweitsichtigkeit ist Ursache zahlreicher Beschwerden in diesem Alter.

Die infolge der Zuckerkrankheit auftretende diabetische Retinopathie und die durch Blutdruckerhöhungverursachten Veränderungen können eine dringende augenärztliche Behandlung notwendig machen.

Erwähnenswert wäre noch, dass auch andere neurologische Erkrankungen Augensymptome verursachen können (z.B. Multiple Sklerose, Tumor, Aneurysma, Myasthenie usw.), die nicht mit den Parkinson-bedingten Augenstörungen verwechselt werden dürfen.

Stand Dezember 2012 | Dr. Ferenc Fornadi – Gertrudis-Klinik Biskirchen


Augen und Parkinson

Parkinson beeinflusst die Bewegung, und dies schließt die Bewegung der Augen ein. Menschen mit Parkinson können Augenprobleme haben, insbesondere im Verlauf der Erkrankung. Aber nicht alle Augenprobleme hängen mit der Bewegung zusammen, und einige können eher durch Parkinson-Medikamente als durch die Krankheit selbst verursacht werden.

Augenprobleme stehen nicht immer in direktem Zusammenhang mit Parkinson und können ein Symptom für eine andere Erkrankung oder eine altersbedingte Verschlechterung sein. Wenn Sie Probleme mit Ihren Augen haben, sollten Sie zuerst mit Ihrem Arzt sprechen. Er oder sie wird entscheiden, ob Parkinson die Ursache oder ein Faktor ist, der dazu beiträgt. Falls erforderlich, wird Ihr Arzt Sie an einen Augenoptiker oder Optiker verweisen, der Ihre Augen untersuchen und Sie zu Sehproblemen, Augenerkrankungen und Korrekturmaßnahmen wie Brillen beraten kann. Sie können auch an einen Augenarzt überwiesen werden, einen medizinisch ausgebildeten Arzt, der sich auf die Untersuchung, Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Verletzungen in und um die Augen spezialisiert hat.

Augenprobleme können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Daher ist es wichtig, die Ursache für Probleme oder Beschwerden so schnell wie möglich zu ermitteln. Unnötige Operationen oder andere Eingriffe können vermieden werden, wenn Parkinson-Probleme frühzeitig erkannt werden.

Wichtig!

Einige Augenprobleme können Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, sicher zu fahren und andere Aktivitäten auszuführen. Sie sollten das Fahren immer mit Ihrem Arzt besprechen, wenn Sie Sehprobleme haben.


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Schwierigkeiten beim Bewegen der Augen oder Schwierigkeiten beim Fokussieren auf sich bewegende Objekte

Die mit Parkinson verbundene Langsamkeit oder Bewegungseinschränkung kann sich auf die Bewegung Ihrer Augen auswirken. Möglicherweise bemerken Sie dies mehr, wenn Sie einem sich schnell bewegenden Objekt wie einem Fahrzeug oder einem Ball folgen. Ihre Augen können sich langsam und ruckartig bewegen. Medikamente zur Behandlung solcher Bewegungsprobleme können helfen.

Schwierigkeiten, die Augen auf und ab zu bewegen, treten häufiger bei einer Erkrankung auf, die als progressive supranukleäre Lähmung (PSP) bezeichnet wird , einer Form des Parkinsonismus . Wenn dieses Problem auftritt, kann Ihr Spezialist oder die Parkinson-Krankenschwester, falls Sie eines haben, Sie beraten.

Vorsicht! Wenn es schwierig ist, Bewegungen zu erkennen oder zu sehen, insbesondere die Geschwindigkeit eines sich bewegenden Objekts wie eines Autos abzuschätzen, sollte sowohl beim Fahren als auch beim Gehen große Vorsicht geboten sein.

Doppelte Sicht

Eine reduzierte Bewegung kann zu Doppelbildern führen. Die Augen sollten sich verfolgen und in Ausrichtung bewegen – zum Beispiel, wenn sie von einer Seite zur anderen oder auf einer Seite auf und ab gehen. Dadurch können die Bilder der beiden Augen im Gehirn miteinander verschmolzen werden, sodass Sie nur ein Bild sehen. Eine schlechte Koordination und Ermüdung der Muskeln, die die Augäpfel bewegen, kann dazu führen, dass die Augen nicht richtig „verfolgen“, was zu Doppelbildern führt. Bei manchen Menschen geschieht dies nur, wenn sie in bestimmte Richtungen schauen oder wenn sie Wörter in der Ferne lesen. Dies ist als „Konvergenzschwäche“ bekannt.

Doppelsehen aufgrund eines verringerten Dopaminspiegels im Gehirn kann gut auf Standard-Parkinson-Medikamente ansprechen. Ruhe kann auch hilfreich sein. Wenn also beim Lesen Doppelbilder auftreten, ist es möglicherweise eine gute Idee, eine Pause einzulegen und die Augen eine Weile auszuruhen. Wenn Medikamente und Ruhe nicht helfen, kann Ihr Optiker spezielle Linsen verschreiben. Okklusion (Abdeckung eines Auges) ist eine weitere mögliche Lösung, da bei Verwendung nur eines Auges kein Doppelsehen auftreten kann.

Es gibt andere Ursachen für Doppelbilder, die nicht mit Parkinson zusammenhängen. Ihr Arzt oder Spezialist kann Sie beraten und gegebenenfalls an einen Augenarzt verweisen.

Verschwommenes Sehen und Fokussierungsschwierigkeiten

Einige Parkinson-Medikamente, insbesondere Anticholinergika , können Sehstörungen und Konzentrationsschwierigkeiten verursachen. Möglicherweise stellen Sie fest, dass Ihre Sicht verschwommen ist, wenn Sie mit der Einnahme von Anticholinergika beginnen, und dass dies verschwindet, wenn sich Ihr Körper an das neue Medikament gewöhnt. Dies kann auch passieren, wenn Sie seit einiger Zeit Anticholinergika einnehmen, Ihre Dosis jedoch geändert wird. Falls erforderlich, kann Ihr Arzt Ihr Medikationsregime ändern .

Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn sich das Sehvermögen im Laufe der Zeit nicht verbessert oder verschlechtert, sodass Ihre Medikamente bei Bedarf angepasst werden können. Wenn Sie eine Lesebrille tragen, kann auch eine leichte Anpassung hilfreich sein. Ihr Optiker oder Optiker sollte Ihnen dabei helfen können.

Trockene Augen

Menschen mit Parkinson blinken möglicherweise weniger als andere Menschen. Wir müssen blinken, um die Vorderseite des Auges feucht zu halten und den Tränenfilm zu erhalten, der die Vorderseite der Augenoberfläche (die Hornhaut) bedeckt. Das Blinken wirkt auch als „Scheibenwischer“ für die Augen und entfernt Schmutz und Staub. Wenn Sie weniger blinken, kann Ihr Sehvermögen beeinträchtigt werden und Ihre Augen können trocken und wund werden.

Spezielle Augentropfen, oft als künstliche Tränen bezeichnet, sind in Apotheken erhältlich, um die Augen zu schmieren und Beschwerden zu reduzieren. Es gibt viele Sorten, daher müssen Sie möglicherweise experimentieren, um den für Sie geeigneten Typ zu finden. Verwenden Sie am besten konservierungsmittelfreie Tropfen. Die Verwendung einer Augenspülung kann auch dazu beitragen, Schmutz auszuspülen und das Auge zu befeuchten.

Heiße, trockene, rauchige Atmosphären können die Augen reizen und werden am besten vermieden. Wenn Ihre Augen besonders rot und wund werden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt, da Sie möglicherweise eine Bindehautentzündung haben , die mit Antibiotika behandelt werden muss.

Unwillkürliches Schließen der Augenlider (Blepharospasmus)

Dies tritt auf, wenn die Muskeln, die die Bewegung der Augenlider steuern, in einen Krampf geraten (siehe auch Dystonie ). Wenn sich diese Muskeln schnell zusammenziehen, schließt sich das Augenlid wiederholt und verursacht übermäßiges Blinken oder Zucken. Die Augenlider können sich sogar für kurze Zeit vollständig schließen.

Obwohl Levodopa bei einigen Menschen Augenkrämpfe verbessern kann, kann es bei anderen tatsächlich Blepharospasmus verursachen. Ihr Arzt muss daher möglicherweise Ihre Medikamente anpassen, um die Ursache und den besten Weg zur Behandlung dieses Problems zu ermitteln.

Das Reiben der Augenlider kann in milden Fällen helfen. Gelegentlich kann auch eine Injektion von Botulinumtoxin hilfreich sein.

Verschlechterung der visuell-räumlichen Ausrichtung

Die Fähigkeit, den Raum um Sie herum oder zwischen Objekten zu beurteilen, kann sich verschlechtern und das Bewegen erschweren. Diese Art von Problem ist tendenziell schlimmer, wenn Parkinson die linke Körperseite betrifft.

Wenn sich Ihre Fähigkeit, den Raum um Sie herum oder Gegenstände zu beurteilen, verschlechtert, kann ein Ergotherapeut helfen. Das Bewegen, insbesondere durch enge Räume, kann schwierig werden, und ein Ergotherapeut kann Räume neu organisieren, um die Navigation so einfach wie möglich zu gestalten. Manche Menschen finden es hilfreich, sich zu bewegen, indem sie Gegenstände auf ihrem Weg berühren oder die Seiten schmaler Türen fühlen.

Denken Sie daran, dass dieses Problem das Fahren beeinträchtigen kann. Wenn Sie betroffen sind, müssen Sie möglicherweise aufgeben.

Halluzinationen und Illusionen

Manche Menschen sehen Objekte, Menschen oder Tiere, die nicht wirklich da sind (Halluzinationen), oder sie interpretieren reale Objekte falsch (Illusionen). Dies tritt später bei Parkinson häufiger auf oder wenn eine Person kognitive (Gedächtnis-) Probleme hat.

Parkinson selbst ist die wahrscheinlichste Ursache, obwohl einige Medikamente, die zur Behandlung verwendet werden, auch verantwortlich sein können, insbesondere bei älteren Menschen mit Gedächtnisproblemen. Ihr Arzt kann Ihre Parkinson-Medikamente reduzieren, um festzustellen, ob dies hilft. Wenn Parkinson die Ursache ist, können neuroleptische Medikamente wie Quetiapin, Clozapin und Primavanserin verschrieben werden. Diese Medikamente unterdrücken Halluzinationen, ohne andere Symptome zu verschlimmern. Sie können jedoch Nebenwirkungen haben. Daher ist es wichtig, Änderungen oder neue Symptome mit Ihrem Arzt zu besprechen. Manchmal ist keine spezielle Aktion erforderlich, wenn die Halluzinationen nicht belastend sind. Eine einfache Bestätigung, dass sie harmlos sind, kann alles sein, was benötigt wird.

In einigen Fällen können Halluzinationen nicht mit Parkinson in Verbindung gebracht werden, und es kann andere Ursachen geben, wie z. B. schlechtes Sehvermögen. Wenn der Beginn plötzlich eintritt, kann eine Infektion oder eine andere Krankheit verantwortlich sein. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Halluzinationen oder Illusionen haben.

Siehe auch Halluzinationen und Wahnvorstellungen.

Übermäßiges Tränken der Augen

Menschen mit Parkinson können dies aus verschiedenen Gründen erleben, einschließlich seltenem Blinken aufgrund von Reflexstörungen. Seltenes Blinken stimuliert die Tränendrüse, was zu übermäßigem Gießen führt. Reizungen können ebenfalls eine Ursache sein, und dies wird häufig durch die Verwendung von Augenschmiermitteln gelindert.

Wenn sich die Bewässerung nicht beruhigt, wird Ihr Neurologe Sie möglicherweise an einen Augenchirurgen verweisen. Botulinumtoxin A-Injektionen in die Tränendrüse können ebenfalls hilfreich sein.

Müde Augen

Dies ist eine häufige bei Parkinson. Das Lesen kann beispielsweise schwierig werden.

Der Umgang mit müden Augen ist einfach: Machen Sie regelmäßig Ruhepausen bei visuellen Aktivitäten. Wenn Sie beispielsweise 20 Minuten am Computer gearbeitet oder ein Buch gelesen haben, schauen Sie eine Minute lang in die Ferne, möglicherweise aus dem Fenster. Lassen Sie sich außerdem regelmäßig von einem Augenoptiker überprüfen und achten Sie beim Lesen immer auf gutes Licht.

Farbsehen und Kontrastempfindlichkeit

Ein Mangel an Dopamin-produzierenden Zellen in der Netzhaut (der Auskleidung der Rückwand des Auges) kann Probleme mit dem Farbsehen und der Kontrastempfindlichkeit verursachen. Dies bedeutet, dass es schwierig sein kann, zwischen Schattierungen derselben Farbe zu unterscheiden, insbesondere Blau und Blau / Grün. Einige Menschen haben auch Schwierigkeiten, Bilder auf einem Hintergrund mit ähnlichen Schattierungen oder Farben zu definieren und Kleingedrucktes zu lesen, insbesondere bei schlechten Lichtverhältnissen.

Levodopa und andere Parkinson-Medikamente können bei diesen Problemen helfen. Ihr Arzt kann Sie hierzu beraten.

Glaukom (hoher Flüssigkeitsdruck im Auge)

Wenn Sie ein Glaukom haben, können Sie Probleme mit einigen Parkinson-Medikamenten haben, zum Beispiel Anticholinergika und Levodopa. Wenn Sie ein Offenwinkelglaukom haben, sollten diese Medikamente mit Vorsicht und unter strenger Überwachung angewendet werden, da sie einen erhöhten Druck in den Augen verursachen können.

Wenn Sie das seltenere Glaukom mit geschlossenem Winkel haben, werden Anticholinergika und Levodopa nicht empfohlen. Einige Dopaminagonisten werden auch beim Glaukom mit geschlossenem Winkel nicht empfohlen, da sie Nebenwirkungen auf die Augen haben können.

Wenn Sie ein Glaukom haben, ist es hilfreich, dass Ihr Arzt und Augenarzt bei der Verschreibung und Überwachung von Medikamenten zusammenarbeiten. Denken Sie immer daran, Ihrem Arzt mitzuteilen, dass Sie ein Glaukom haben, wenn Ihre Parkinson-Medikamente überprüft werden.

Inhalt zuletzt überprüft: März 2018

Wissen

Wir möchten Prof. K. Ray Chaudhuri, DSc FRCP MD (King’s College London und King’s College Hospital, London, UK), für seine Hilfe bei der Überprüfung dieser Informationen danken.

Wir danken Parkinson’s UK für die Erlaubnis, die folgende Quelle zu verwenden: Eyes & Parkinson’s .


Probleme mit den Augen sind häufig

Verschwommenes Sehen, trockene Augen sowie Probleme mit der Akkommodation und Adaption treten bei Menschen mit Morbus Parkinson häufiger auf als bei Altersgenossen ohne die Erkrankung. Das geht aus einer aktuellen Studie hervor.

“Für Menschen mit Parkinson ist es besonders wichtig, die bestmögliche Sehkraft zu haben, weil sie dazu beitragen kann, die durch die Krankheit verursachten Bewegungsprobleme zu kompensieren und das Sturzrisiko zu verringern”, sagte Studienautor Carlijn D.J.M. Borm vom Radboud University Medical Centre in Nijmegen, Niederlande.

“Unsere Studie ergab aber nicht nur, dass Menschen mit Morbus Parkinson Augenprobleme haben, die über den normalen Alterungsprozess hinausgehen, sondern wir fanden auch heraus, dass diese Probleme ihr tägliches Leben beeinträchtigen können. Dennoch ist die Mehrzahl der Augenprobleme behandelbar, deshalb ist es wichtig, dass Menschen mit Parkinson daraufhin untersucht und behandelt werden.”

An der Studie nahmen 848 Menschen mit Morbus Parkinson teil, die im Durchschnitt seit sieben Jahre Symptome hatten. Sie wurden mit 250 Personen ohne Parkinson-Erkrankung verglichen. In beiden Gruppen betrug das Durchschnittsalter 70 Jahre.

Die Teilnehmer füllten einen Fragebogen über Seh- und Augenprobleme aus. Für jedes beschriebene Problem, wie “Ich habe ein brennendes Gefühl oder ein körniges Gefühl in den Augen” und “Linien, die gerade sein sollten, erscheinen gewellt oder verschwommen”, wurden die Teilnehmer gebeten, aus einer Reihe von vier Antworten auszuwählen, denen jeweils unterschiedliche Punktwerte zugeordnet waren. Es gab 16 solcher Fragen sowie eine Frage zu visuellen Halluzinationen. Insgesamt konnten 51 Punkte erzielt werden. Die Teilnehmer wurden auch gefragt, ob Augenprobleme ihre täglichen Aktivitäten wie Autofahren, Arbeiten am Computer, Gehen oder Körperpflege beeinträchtigten.

Die Forscher fanden heraus, dass 82 Prozent der Personen mit Parkinson über ein oder mehrere Augenprobleme berichteten, verglichen mit 48 Prozent der Menschen ohne die Erkrankung. Die durchschnittlich erreichte Punktzahl betrug zehn Punkte für Parkinson-Patienten, verglichen mit zwei Punkten in der Kontrollggruppe. Die Forscher fanden auch heraus, dass Augenprobleme das tägliche Leben bei 68 Prozent der Parkinson-Patienten beeinträchtigen, verglichen mit 35% der Menschen ohne diese Krankheit.

“Augenprobleme erschweren es Menschen mit Parkinson, sich im täglichen Leben körperlich zurechtzufinden. So fanden wir beispielsweise heraus, dass die Hälfte der Studienteilnehmer Probleme mit dem Lesen hatte, 33 Prozent hatten Augenprobleme, die das Autofahren behinderten”, sagte Borm. “Parkinson-Patienten, die Augenprobleme äußern, sollten zur weiteren Auswertung an einen Spezialisten überwiesen werden. Bei denjenigen, die solche Probleme nicht äußern, könnte die Verwendung eines Fragebogens, der auf die Idetifizierung solcher Einschränkungen abzielt, die Erkennung, rechtzeitige Behandlung und die Verbesserung der Lebensqualität ermöglichen”, sagte Borm.

Eine Einschränkung der Studie bestand nach Angaben der Autoren darin, dass Menschen mit Sehproblemen eher bereit waren, an der Studie teilzunehmen, was möglicherweise zu einer Überschätzung der Augenprobleme führte.

Originalpublikation:
Borm CDJM et al.: Seeing ophthalmologic problems in Parkinson disease
Results of a visual impairment questionnaire. Neurology, 11. März 2020

Quelle: https://biermann-medizin.de/parkinson-probleme-mit-den-augen-sind-haeufig-2/